Die Bertha-von-Suttner-Schule im Spiegel der Presse

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Donnerstag, 16.06.2011

Nicht nur Wissen vermittelt

Abiturfeier der Bertha-von-Suttner-Schule - 16 Mal eine Eins vor dem Komma



FEIERN und sich feiern lassen. Die Abiturienten der Bertha-von-Suttner-Schule genossen ihren Abend.
Fotos: A. Keim


"Lasst uns unsere Träume leben und unser persönliches Glück finden", rief am Freitagabend Remo Bahl seinen Mitschülern von der Bühne des Bürgerhauses zu und erntete dafür jubelnde Zustimmung.

SCHÜLERREDE: Larissa Schulmeyer. Remo Bahl und Riem Attariya (von links) sprachen viele Gedanken aus, die den Abiturienten jetzt durch den Kopf gehen.


Gemeinsam mit Riem Attariya und Larissa Schulmeyer hatte er die Schülerrede für die Abiturfeier der Bertha-von-Suttner-Schule übernommen, und alle drei gemeinsam drückten aus, was wohl vielen der insgesamt 70 erfolgreichen Schulabgänger durch den Kopf ging. "Was wir nun empfinden ist Erleichterung und Unsicherheit, Freude und Nervosität, Hoffnung und auch Angst", meinten die drei jungen Leute mit Blick auf den neuen Lebensabschnitt. Jetzt stelle sich die Frage nach dem eigenen Sein, nach der eigenen Zukunft. "Was bedeutet es, Abiturient zu sein? Es ist der Titel für einen Menschen, der große Verantwortung bekommen hat, die Verantwortung für sein eigenes Leben" , so die ehemaligen Schüler.

Überaus festlich ging es an diesem frühen Abend im Mörfelder Bürgerhaus zu, Tür den sich die frisch gebackenen Abiturienten in Abendgarderobe geworfen hatten, und durchweg einfach toll aussahen. Gemeinsam mit ihren Eltern, Geschwistern, Großeltern und Lehrern feierten sie die erworbene Hochschulreife, für die sie monatelang gebüffelt und geschuftet hatten.

"Heute Abend wird ein ganz besonderer Jahrgang verabschiedet. Erstmals erlangten 70 Oberstufenschüler der Bertha das Abitur, darunter 37 junge Frauen und 33 junge Männer", lobte Schulleiterin Ute Zeller. Die eigentliche Sensation aber sei, dass in diesem Jahr 16 Mal eine Eins vor dem Komma stehe. Jahrgangsbeste sind die nun scheidende Schulsprecherin Larissa Schulmeyer mit einem 1,1 Notendurchschnitt, dicht gefolgt von Heike Marquardt mit l,3 und Robin Glotzbach mit 1,4.

"Dies ist Ihr Moment der Freude", fuhr die Schulleiterin fort und betonte mehrfach, dass die unverändert gebliebene Unterrichtszeit von insgesamt 13 Jahren ein mehr an Zeit für die Schüler bedeute, welche diese vor allem für ein soziales Miteinander genutzt hätten. "Ich wünsche Ihnen, dass Ihre Erfahrungen aus der Schulzeit Sie offen werden lassen für andere Menschen und ihre Nöte, und dass Sie ihre Entscheidungen bewusst und vernünftig treffen können", so Ute Zeller abschließend. Bürgermeister Heinz-Peter Becker erklärte: "Die Schule hat Ihnen über das reine Abiturwissen hinaus auch Toleranz und Zivilcourage vermittelt". Allein 25 Schüler des Jahrgangs seien mit dem Förderpreis für soziales Ehrenamt ausgezeichnet worden, andere hätten den Lehrpfad gepflegt, die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen, sich an Austauschfahrten beteiligt, sich gegen Rassismus engagiert, sowie auf vielfältige Art und Weise Erinnerungsarbeit geleistet.

"Das Landesabitur bestanden und das mit solchen Noten, ihr habt guten Grund zum Feiern", betonte der scheidende Schulelternbeiratsvorsitzende Hans-Heinrich Viebrock, der ebenso wie seine Vorredner viele lobende Worte für die Schulabgänger fand.

"I WILL SURVIVE" sangen diese Zwölftklässlerinnen für die Abiturienten.


Unter dem Motto "Der Tragödie letzter Teil - ein klassisches Drama in fünf Akten mit Helden und Antihelden" ließen die beiden Tutoren Andrea Weber-Wirth und Raimund Ehlers die Oberstufenzeit der Schüler noch einmal Revue passieren und ernteten für diesen humorvollen Rückblick viel Gelächter und Applaus.

Reichlich Beifall gab es auch für die Schüler der Jahrgangsstufe zwölf, die mit musikalischen Einlagen einen Großteil des Programms bestritten und darüber hinaus den Saal mit riesigen Blumen geschmückt hatten. Außerdem beteiligten sich die die Band "CCR" aus den sechsten und siebten Klassen und das Blechbläserensemble der Schule am Programm.

Nach dem Überreichen der Abiturzeugnisse und den Ehrungen für besondere Leistungen durften die Schulabgänger dann ein letztes Mal gemeinsam ausgelassen feiern, bevor nun für alle der neue Lebensabschnitt beginnt.

Bericht: A. Keim

Quelle: Freitagsanzeiger vom 16.06.2011